2026: Wenn der Zyklus ruft, Burry warnt – und warum Stabilität zur wichtigsten Waffe wird
Die Finanzwelt liebt grosse Geschichten.
Blasen, Crashs, Euphorie und Panik – je dramatischer, desto besser.
Und nun steht 2026 plötzlich wieder im Rampenlicht.
Ein Jahr, das gemäss dem 150 Jahre alten Benner Cycle eine entscheidende Marktphase einläuten soll.
Parallel dazu warnt Michael Burry, der Mann hinter „The Big Short“, erneut vor einer möglichen Blase historischen Ausmasses.
Doch anstatt zu versuchen, solche Prognosen zu erraten oder ihnen hinterherzulaufen, ist etwas anderes entscheidend geworden:
Stabilität.
Ein System zu entwickeln, das nicht von Vorhersagen lebt, sondern von robuster Anpassungsfähigkeit – und genau diesen Weg bin ich in den letzten drei Jahren gegangen.
1. Zwei Warnsignale – ein Spannungsfeld
Der Benner Cycle, ein Modell aus dem Jahr 1875, sagt derzeit Folgendes voraus:
2023–2026: Good Times
2026–2032: Hard Times
Ob man dieses Modell ernst nimmt oder als historisches Kuriosum ansieht – Fakt ist:
Es taucht aktuell wieder überraschend häufig in institutionellen Diskussionen auf.
Gleichzeitig meldet sich Michael Burry mit pointierten Warnungen:
Die KI-Euphorie erinnere ihn an die Dotcom-Zeit,
die Marktstruktur sei durch Passivströme verzerrt,
die Bewertungsniveaus seien gefährlich hoch,
und mehrere harte Jahre könnten folgen.
Es ist selten, dass ein 150 Jahre altes Zyklusmodell und ein moderner Hedgefonds-Ikonoklast die gleiche Tendenz erkennen.
Doch genau das passiert gerade.
2. Das Marktumfeld: Vier Erschöpfungen, die man nicht ignorieren sollte
Auch ohne apokalyptische Rhetorik lässt sich das aktuelle Umfeld nüchtern beschreiben:
Die Märkte wirken müde – in vier fundamentalen Dimensionen.
a) Schuldenerschöpfung
Die USA stehen bei über 38 Billionen Dollar Staatsverschuldung.
Die Zinskosten übertreffen das Verteidigungsbudget – ein Satz, der früher undenkbar war.
b) Geldpolitische Erschöpfung
Nullzinsen, QE, Liquiditätsfluten – alles mehrfach eingesetzt.
Für neue Interventionen fehlt zunehmend Spielraum.
c) Bewertungserschöpfung
Das Shiller-CAPE bewegt sich in Regionen, die historisch nur vor grösseren Korrekturen erreicht wurden.
d) Sentimenterschöpfung
Privatanleger sind stark investiert.
Liquiditätsreserven auf Konsumentenseite sind gering.
Wenn der Markt dreht, könnte es viele gleichzeitig treffen.
3. Drei Jahre Training: Kein gerader Weg, sondern ein permanenter Realitätscheck
Der Alldis & Partner ETI wurde Anfang 2023 an der Börse gelistet.
Doch die eigentliche Entwicklung begann davor – und setzte sich danach ununterbrochen fort.
Ein Live-Training, das vom Markt diktiert wurde
Es war kein abgeschlossenes Laborprojekt.
Kein System, das man vor dem Start „perfekt“ fertigstellt.
Es war ein Prozess, der direkt im Markt stattfand:
Du glaubst, die perfekte Mechanik gefunden zu haben.
Das System läuft gut.
Es fühlt sich stimmig an.
Man ist überzeugt: Jetzt passt alles.
Und dann kommt ein Marktregime, das zeigt:
Nein.
Tut es nicht.
Dieses Wechselspiel zwischen Überzeugung und Ernüchterung war der wahre Motor des Fortschritts.
Abwärtsmärkte: frühe Stärke – und die Illusion der Perfektion
In fallenden Märkten funktionierte der Ansatz früh erstaunlich gut:
klare Trendmechanik,
saubere Short-Logik,
gute Risikosteuerung,
schnelle Reaktionsfähigkeit.
Das war ein motivierender Erfolg – aber auch gefährlich.
Denn frühe Erfolge erzeugen die Illusion:
„Jetzt habe ich das perfekte System.“
Doch Perfektion ist ein Moment, kein Zustand.
Und der Markt ist der Meister darin, solche Momente zu beenden.
Seitwärtsmärkte: die Phase, in der das Ego stirbt
Seitwärtsphasen sind die unscheinbaren, aber härtesten Gegner systematischer Strategien.
Kein klarer Trend, keine saubere Richtung, keine strukturierten Bewegungen.
Sie offenbaren gnadenlos:
zu viel Aktionismus,
zu starre Modelle,
zu viel Vertrauen in vergangene Muster,
und vor allem: Übermut.
Immer wieder zeigte sich dasselbe Muster:
Die Gewinne aus Abwärtsphasen waren da.
Dann kam eine Seitwärtsphase.
Und ein Teil davon wurde zuverlässig abgegeben.
Nicht dramatisch – aber eben konstant.
Es war ein schleichender Realitätscheck.
Jedem „Jetzt funktioniert es!“ folgte früher oder später ein „Nein, tut es doch nicht.“
Genau daraus entsteht Demut.
Die echte Transformation: Demut als strategischer Vorteil
Die wichtigste Erkenntnis der dreijährigen Entwicklung lautet:
Der Markt lässt sich nicht durch Dominanz schlagen – nur durch Anpassung.
Darum veränderte sich die Philosophie des Alldis & Partner ETI grundlegend:
1. In Aufwärtstrends mitlaufen, nicht übertreffen.
Der Markt führt – der ETI begleitet.
2. In Abwärtstrends leicht profitieren, nicht heroisch.
Ein kleiner, stetiger Vorteil schlägt den Versuch, „den grossen Short“ zu erwischen.
3. In Seitwärtsphasen möglichst wenig verlieren.
Minimale Drawdowns sind der wahre Erfolg.
4. Stabilität über Spektakel.
Denn Stabilität ist – langfristig – das wertvollste Gut in den Märkten.
4. Das neue Fundament: Robustheit statt Sensation
Nach drei Jahren kontinuierlicher Anpassung ist der Alldis & Partner ETI heute auf einem deutlich gereiften Fundament aufgebaut:
Er ist nicht:
trendabhängig,
überoptimiert,
spekulativ-aggressiv,
oder darauf ausgelegt, Monatssensationen zu produzieren.
Er ist:
trendbegleitend,
risikokontrolliert,
richtungsagnostisch,
regime-adaptiv,
konsequent stabilitätsorientiert.
Das Ziel ist klar:
In schwierigen Phasen ruhig bleiben, in guten Phasen mitlaufen,
und in chaotischen Phasen nicht aus der Bahn geraten.
5. Warum gerade die kommenden Jahre echte Stabilität verlangen
Egal, ob der Benner Cycle recht hat, Burry recht hat oder niemand recht hat:
Das Marktumfeld wird anspruchsvoller.
Die kommenden Jahre werden von Folgendem geprägt sein:
mehr Volatilität,
kürzere Trendzyklen,
längere Seitwärtsphasen,
stärkere politische Eingriffe,
und eine geringere Marktliquidität.
Diese Mischung ist kein Umfeld für Heldenstrategien.
Sie ist ein Umfeld für robuste Systeme.
6. Fazit: Stabilität schlägt jede Prognose
Drei Jahre Training, Rückschläge und Korrekturen haben eines klar gezeigt:
Geduld ist mächtiger als Mut.
Risikosteuerung schlägt Trendjagd.
Und stabile Kontinuität ist wertvoller als jede kurzfristige Brillanz.
Darauf ist der Alldis & Partner ETI heute ausgerichtet:
leicht positiv in Abwärtstrends,
solide beteiligt in Aufwärtstrends,
minimaler Schaden in Seitwärtsphasen.
Keine Überhöhung.
Keine Wunderversprechen.
Einfach ein gereiftes, robustes System – vorbereitet auf die nächsten Marktjahre, egal wie sie aussehen.